TIC TAC TOE: Das beliebte Spiel. Spielt am besten gegen einen Partner. Ohne Partner könnt ihr trotzdem üben: Malt einfach die richtig gelösten Aufgaben als schönes Muster aus – und überrascht euren Gegner nächstes Mal mit eurer Rechengeschwindigkeit!
Unsere beiden Jungs hatten eine Phase, in der sie unglaublich gerne malten und zeichneten. Tatsächlich gaben sie auf unserer Reise ihr erstes Taschengeld direkt in Thailand für jeweils eine Packung Buntstifte und einen kleinen Block aus – und das, obwohl ich absichtlich nur ein kleines Schlampermäppchen mit gemischten Stiften mitgenommen hatte. Doch obwohl der Wunsch zu zeichnen meistens da war – fehlte es den Jungs oft an der Inspiration. „Mama, was kann ich malen?“, war ein Satz, den ich zur Genüge hörte, und da auch ich keinen unerschöpflichen Vorrat an Ideen habe, schauten wir mal, was das Internet so zu bieten hatte.
Ein Glück, dass wir ziemlich direkt auf den YouTube Kanal Art for Kids Hub stießen. Hier zeichnet ein Vater mit jeweils einem seiner Kinder von Tieren über Superhelden zu Pflanzen kindgerecht alles, was man sich vorstellen kann – und erklärt dazu auf Englisch, was er gerade tut. Die Kids waren begeistert – und wir auch: von den tollen Ergebnissen, von der Hingabe der Jungs, und von dem Englischunterricht, den sie auf diese Weise nicht einmal als solchen wahrnahmen.
Schon vor unserer Reise hatte ich viel Positives über die App Seterra gelesen. Mithilfe dieser App lernten und wiederholten die Kids zum Beispiel regelmäßig die Länder der EU oder die Bundesländer Deutschlands. Wenn wir in einem neuen Land ankamen, lernten sie damit die Nachbarländer und/oder die Lage der größten Städte.
Sie entwickelten einen unglaublichen Ehrgeiz, zuerst immer mehr Länder oder Städte auf der Karte korrekt zuzuordnen- und wenn sie bei 100% richtiger Ergebnisse angekommen waren, machten sie sich daran, immer wieder ihre Bestzeiten zu toppen. Längst schon haben sie Michael und mich übertrumpft.
Eine Fremdsprache zu lernen klappt von Anfang an gut mit Spielen! Das ist toll für die Kinder- und nicht allzu anstrengend für die Eltern oder Lehrer, die (zumindest zu Beginn) als Spielleiter fungieren.
Wenn wir uns einmal zurückerinnern an unsere Kindheit, merken wir vielleicht, dass viele beliebte Spiele ganz nebenbei bestimmte Fähigkeiten trainierten- und uns (trotzdem oder gerade deswegen) einen Heidenspaß machten. Ist ja auch logisch: ein verdienter, selbst „erarbeiteter“ Sieg ist viel befriedigender als ein solcher, der ausschließlich auf Glück basiert.
Das allererste Spiel, das ich mit den Jungs auf Englisch spielen konnte (und das sie recht schnell zu zweit gespielt haben), war ein englischsprachiges „Trumpf“ (Quartett). Es handelt von Superhelden, die Kategorien („intelligence“, „strength“, …) stehen auf den Karten und die zugehörigen Zahlen waren schnell gelernt. Bald schon wünschte ich mir, ich hätte das Spiel auch über Länder, Städte, berühmte Bauwerke, … bestellt – dann hätten die Jungs nebenher mit viel Freude auch noch Erdkundethemen oder einfach Allgemeinbildung wiederholen können… Unglücklicherweise konnten wir in keinem der Länder, durch die wir gereist sind, diese Kartenspiele finden.
Wenn Kinder erst einmal einige Farben und Gegenstände in ihrer Umgebung benennen können, kann man im fremdsprachlichen Unterricht wie zu Hause zum Beispiel Spiele wie „Ich sehe was, das du nicht siehst“ spielen. Darf das „sprachunerfahrenste“ Kind den zu erratenden Begriff aussuchen, kann man sicher sein, dass es ihn kennt- und aus den gefragten Begriffen der anderen Mitspieler ganz schnell neue Wörter dazulernt. („I see something that you don’t see and it is green.“ – „Is it a tree?“, „Is it that car?“) Außerdem wird so spielerisch die Satzstruktur von Fragen gelernt.
Man kann Wortschlangen bilden, in denen der letzte Buchstabe des einen Wortes identisch sein muss mit dem ersten Buchstaben des nächsten Wortes. („Table“, „error“, „red“, „desk“, ….)
Später kann man die Schwierigkeit erhöhen, indem man die Vorgabe gibt, dass die Wortschlangen aus Tiernamen („dog“, „grashopper“, „reptile“, …), Berufsbezeichnungen, Gefühlen oder anderen Gruppen bestehen müssen. Das hört sich nicht so spannend an, war aber während unserer Reise ein beliebtes Spiel auf Autofahrten oder wenn wir zum Beispiel im Restaurant auf unser Essen warten mussten.
Auch in Restaurants spielten die Jungs gerne „Galgenmännchen“. Das klappt mit Wörtern einer Fremdsprache genauso gut wie in der Muttersprache. Wenn das Kind das Alphabet der Fremdsprache beherrscht, lässt sich das ganz nebenher auch wiederholen. Ich weiß nicht, wie viele Papiertischdecken wir auf unserer Reise mit Galgen(männchen) vollgekritzelt haben…
Auch beim Essen oder während wenig spannender Spaziergänge war „I have an animal“ das mit Abstand beliebteste Spiel der Kids. Ein Kind denkt sich ein Tier, die anderen Mitspieler müssen mithilfe von ja/nein-Fragen herausfinden, um welches Tier es sich handelt. Bei 10 verneinten Fragen hat der Spieler mit dem geheimnisvollen Tier gewonnen und muss dieses offenbaren. Bei einer früheren Lösung gewinnt der Fragesteller, der das Tier erraten hat. Sämtliche Fragekonstruktionen lassen sich in diesem Spiel ganz nebenher trainieren- wenn jemand mitspielt, der die Fremdsprache recht gut beherrscht. („Does your animal have four legs?“, „Is it a mammal?“, „Can your animal swim?“, „Is it bigger/smaller than a mouse?“, …)
Als Brettspiel haben wir immer gerne Scrabble auf Englisch gespielt – wir hatten das Glück, dass dieses Spiel in vielen Wohnungen oder Aufenthaltsräumen von Zeltplätzen „herumlag“.
Immer wenn unsere Jungs auf Kinder trafen, die nicht deutsch sprachen, wurde jedes Spiel zum Sprachlernspiel. Besonders toll: Monopoly! Daheim in Deutschland besitzen wir mindestens 3 verschiedene Versionen des Spiels. Auf unserer Reise haben wir diese fantastische Version über amerikanische Nationalparks gefunden! Leider hat sie nicht mehr in unsere Rucksäcke gepasst – dafür steht das Spiel jetzt ganz oben auf unserer Wunschliste für Weihnachten (…und die Kinder werden, ohne es zu merken, stundenlang Englisch und Erdkunde „spielen“). Tatsächlich haben wir das Spiel doch noch gekauft – in den Everglades kurz vor Ende unserer großen Reise. Wir lieben es einfach – und haben den Platz geschaffen, es zurück in die Heimat zu transportieren.
Auch die englische Version des Spiel des Lebens machte den Jungs viel Freude- und klappte ziemlich schnell, da die Anweisungen auf den Spielkarten auf englisch und leicht verständlich sind. Es war von Anfang an kein Problem, dieses Spiel mit anderen Kindern zu spielen.
Mit anderen Kindern war aber natürlich auch das Herumtoben auf Spielplätzen, an Stränden und das gemeinsame Aushecken von Streichen immer wieder ein angesagtes Spiel…