Fail

Abschreiben für Fortgeschrittene

Liebe Schülerinnen und Schüler!

Ihr glaubt doch hoffentlich nicht ernsthaft, dass ich euch hier DEN ultimativen Trick zum Abschreiben liefern werde?! Dann lest noch einmal nach, unter welcher Rubrik ihr euch gerade befindet…

Trotzdem jetzt und hier die wichtigste Regel für erfolgreiches Abschreiben:

solltet ihr aus irgendeinem unerfindlichen Grund bei eurem nächsten Test das Gefühl haben, ihr müsstet bei eurem Sitznachbarn abschreiben, verzichtet doch bitte darauf, auch seinen/ihren Namen abzuschreiben!

Kann euch nicht passieren, denkt ihr?!?!

Ich habe diesen grandiosen Fauxpas das erste mal live erlebt als ich selbst noch Schülerin war. Ich kann also aus eigener Erfahrung berichten, dass so etwas sogar in einer ziemlich leistungsorientierten Klasse eines altsprachlichen Gymnasiums passieren kann. Seit ich selber Lehrerin bin, warne ich in meinen Klassen immer vor diesem schrecklich auffälligen Anfängerfehler- und dennoch kommt es vor. Nicht ständig- aber immerhin ab und zu.

Also, wenn ihr auf euren nächsten Test keine Note 6 und in der nächsten Klassenarbeit keinen Einzelplatz in der ersten Reihe möchtet:

Immer schön als allererstes den (eigenen!) Namen aufs Blatt, dann seid ihr schonmal vor dem Allerschlimmsten gefeit! Viel Erfolg!

Fail

Muffins

Neulich im Matheunterricht. 8. Klasse Realschule. Thema: Dreisatz.

Hausaufgabe:

„Für 8 Muffins braucht man 200g Mehl. Wie viel Mehl braucht man für 20 Muffins?“

Antwort Schüler: „Für 24 Muffins braucht man 600g Mehl.“

Lehrerin: „Nun ja, …, die Frage war aber doch nach 20 Muffins… ?“

Schüler: „Ich hab 24 genommen, weil 20 ja nicht geht. Und drei verbrennen ja eh immer.“

Tja, wo soll man da anfangen? Zunächst einmal: Wollte ich Muffins für 20 Personen backen, so würde ich tatsächlich auch 24 Stück backen, weil:

…mein Muffinblech 12 Mulden hat, ich würde also zwei Bleche (2 x 12 = 24) befüllen

…vielleicht tatsächlich manche Muffins nicht so schön werden, die Deko schiefläuft, etc.

…ich gerne vor den Gästen schonmal einen Muffin probiere, und meine beiden Jungs auch.

 

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Der FAILer (entschuldigt das Wortspiel) liegt also gar nicht darin, 24 Muffins zu backen…

(Denn mal ganz ehrlich: KANN man je ZU VIELE Muffins haben?)

…sondern in der Begründung.

Ihr müsst Euch immer mal wieder bewusst machen, dass in Mathebüchern, Mathearbeiten, u.s.w. häufig Aufgaben gestellt werden, die komplett an der Realität vorbeigehen. Der Trick, um Euch Eure Note nicht komplett zu versauen, liegt nun in der Begründung. Hätte der Schüler zum Beispiel wenigstens 4 Muffins verbrennen lassen, so wäre die Lehrerin nicht gar so schockiert gewesen. (24 – 4 = 20, die geforderte Anzahl Muffins; während 24 – 3 = 21 so gar keinen Sinn ergibt.) Eventuell hätte der Schüler für diese Lösung sogar noch Sympathiepunkte gesammelt.

Am allerbesten ist es aber leider immer noch, Ihr lasst Sinn oder Unsinn der Aufgabe vorübergehend außer Acht und versucht, sie so gut wie möglich zu lösen. „So gut wie möglich“ bedeutet für mich „so einfach wie möglich“. Wie Leo (Klasse 4) zum Beispiel:

„20 Muffins, das sind zweimal die 8 Muffins (=16 Muffins) plus die Hälfte von 8 Muffins (=4 Muffins). Also brauche ich zweimal 200g Mehl (=400g Mehl) plus die Hälfte von 200g Mehl (=100g Mehl), also 500g Mehl.“

Eigentlich gar nicht so schwierig, oder?